An einem Holzzaun, bestehend aus Pfosten und zwei dicken Brettern, hängen im Wald des Naturkindergartens mehrere Rucksäcke neben- und übereinander. Davor stehen Kinder und eine Erzieherin auf dem mit Holzspänen ausgelegten Waldboden.
© An einem Holzzaun, bestehend aus Pfosten und zwei dicken Brettern, hängen im Wald des Naturkindergartens mehrere Rucksäcke neben- und übereinander. Davor stehen Kinder und eine Erzieherin auf dem mit Holzspänen ausgelegten Waldboden.
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Betreuungsangebot in Uhingen ist auf einem hohen Niveau

Städtische Mitteilungen

Wer für seinen Nachwuchs in Uhingen einen Kindergartenplatz benötigt, bekommt ihn auch. Durch vorausschauende Planung stehen Müttern und Vätern genügend Plätze für ihre Kinder im gesamten Stadtgebiet zur Verfügung. Darauf ruht man sich in der Stadtverwaltung aber nicht aus: Die Kindergartenlandschaft in Uhingen ist im Wandel, um dem Betreuungsanspruch auch in Zukunft gerecht werden zu können.

In den 13 Kindergärten in Uhingen und den Stadtteilen werden im Kindergartenjahr 2024/25 voraussichtlich rund 650 Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren betreut werden. Wie aber werden sich die Zahlen in den nächsten Jahren entwickeln und wie bereitet sich die Stadt auf diese Entwicklungen vor, um weiterhin eine hochwertige Kinderbetreuung anbieten zu können? Das wird in der mehr als 50 Seiten starken Bedarfsplanung für Uhinger Kindergärten geregelt.

„In Uhingen sind wir im Vergleich mit anderen Gemeinden auf einem sehr hohen Niveau“, sagt Uhingens Hauptamtsleiter Markus Malcher. Wartelisten gebe es beispielsweise nahezu nicht. „Wer bei uns einen Platz benötigt, kann in einem der Uhinger Kindergärten aufgenommen werden“, ergänzt Anette Epping, Abteilungsleitung Kindergarten-/Schulbetreuung.

Markus Malcher: „Erheblicher Organisationsaufwand“

Hohe Priorität habe es für die Stadt Uhingen als Träger von 11 städtischen Kindertageseinrichtungen, den immer höheren Bildungsanspruch zu erfüllen. „Das setzt aber auch einen erheblichen Organisationsaufwand voraus“, sagt Markus Malcher. Denn zum einen müsse der ständige Spagat zwischen unterbesetzten Einrichtungen – wegen Krankheit, Urlaub oder schlichtweg unbesetzten Stellen –  und dem kontinuierlich steigendem Qualitätsanspruch seitens der Elternschaft gewahrt werden. Daher sei man froh, dass es rein rechnerisch für jedes Kind einen Betreuungsplatz gebe.

Flexibilität nötig

Allerdings kann es da auch Einschränkungen geben. „Grundsätzlich haben die Eltern bei der Auswahl des Kindergartens ein Wunsch- und Wahlrecht“, betont Anette Epping. „Sie sollen mitbestimmen können, in welchem Kindergarten ihr Kind betreut wird.“ Was aber, wenn es in der fußläufig vom Wohnort erreichbaren Wunsch-Einrichtung einfach keinen freien Platz mehr gibt oder die gewünschte Betreuungsform schlichtweg nicht im Wunsch-Kindergarten angeboten werden kann? „Wir können und wollen die Gruppen nicht bis zum Anschlag mit Kindern füllen“, betont Markus Malcher. „Das ist weder für die Mädchen und Jungen in ihrer Entwicklung hilfreich, noch für unser Personal sinnvoll. Neben der maximalen Auslastung haben wir daher eine für Uhingen definierte optimale Belegungsgröße.“ Auch, ergänzt Anette Epping, sei manchmal „ein gewisses Maß an Flexibilität von den Eltern“ erforderlich. Denn nicht alle Kindergärten verfügen über ein Ganztagesangebot und Krippenbetreuung. Wer das aber für seinen Nachwuchs wünsche, müsse eben den Kindergarten mit dem passenden Angebot auswählen. Das setzt gegebenenfalls auch eine gewisse Mobilität voraus, wenn die gewünschte Betreuungsform eben nicht im Kindergarten in der Nähe angeboten werden könne.

22 weitere Betreuungsplätze im Weilenberger Hof

Um auf die Anforderungen der Eltern reagieren zu können, wird in Uhingen nicht nur der Ist-Zustand verwaltet. Im Gegenteil: „Wir gestalten zusammen mit dem Gemeinderat die Kinderbetreuung“, macht Uhingens Bürgermeister Matthias Wittlinger deutlich. So verweist er auf den Anbau im Kindergarten Weilenberger Hof, durch den 22 zusätzliche Betreuungsplätze angeboten werden können. Die zusätzlichen Plätze dürften vor allem mit Blick auf die geplante Erweiterung des Wohngebiets Weilenberger Hof, in dem auch junge Familien ein neues Zuhause finden sollen, heiß begehrt sein. Zudem habe man hier, so Anette Epping, in Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat ab dem kommenden Kindergartenjahr für die altersgemischten Kindergartengruppen die Betreuungszeit angepasst. Eltern könnten ab September ihre Kinder dann durchgehend für sechs Stunden am Vormittag betreuen lassen. Aufgrund der hohen Nachfrage an Krippenplätzen wurde die weitere Gruppe im Kindergarten Weilenberger Hof auch so geplant, dass mit einer kleinen Betriebsänderung statt einer altersgemischten Gruppe eine Krippe eingerichtet werden könnte.

Naturkindergarten kann um weitere 20 Plätze aufgestockt werden

Wie schnell aus vorausschauender Planung ein etabliertes Angebot werden kann, zeigt sich beim Blick auf den Naturkindergarten an der Uhinger Panoramastraße, der im Jahr 2023 seinen Betrieb mit 20 Betreuungsplätzen aufgenommen hat. „Die Anmeldezahlen steigen stetig an“, freut sich Anette Epping. „Wenn das so weiter geht und alle Plätze belegt sind, kann für 2025/26 überlegt werden, einen weiteren Bauwagen im Haushalt einzuplanen und auf dem Gelände aufzustellen.“ Die Voraussetzungen hierfür wurden bereits geschaffen.

Planung für Kindergarten-Neubau in Sparwiesen

Auch wurde schon der Grundstein für weitere Betreuungsplätze in Sparwiesen gelegt: Im Haushalt 2024 wurde beschlossen, die Planung für den Neubau des Kindergartens in Sparwiesen einzuleiten und diesen möglichst bald umzusetzen. Bei der Planung sollte mit zwei altersgemischten Ganztagesgruppen dem erhöhten Bedarf an Ganztagesplätzen für ganz Uhingen Rechnung getragen werden. Auch soll in Sparwiesen auf jeden Fall ein zusätzliche dritte altersgemischte Gruppe eingeplant werden, um möglichst viele Sparwieser Kinder in der neuen Ganztagesstätte in Sparwiesen aufnehmen zu können.  

„Es ist für eine familienfreundliche Stadt unerlässlich, sich schon jetzt mit dem künftigen Bedarf an Betreuungsplätzen auseinanderzusetzen“, fügt Matthias Wittlinger an. Deshalb ermittelt die Stadtverwaltung die zu erwartenden Kinderzahlen in den nächsten Jahren aufgrund von Geburtenzahlen und Prognosen. Doch es gibt einige unkalkulierbare Faktoren, die eine gute Vorhersage erschweren. Melden nämlich Eltern ihre schon 1 oder 2 Jahre alten Kinder sehr kurzfristig für die Betreuung an, kann der Bedarf unvorhergesehen steigen. „Auf solche Eventualitäten wollen wir vorbereitet sein und lassen im Bedarfsplan einen gewissen Puffer“, ergänzt Hauptamtsleiter Markus Malcher.

Matthias Wittlinger lobt Gemeinschaftsleistung

Zugleich erfolgt die Bedarfsplanung nicht über die Köpfe der Kindergartenleitungen sowie Eltern hinweg. An einem runden Tisch mit Vertretern der Kirchen, des Gesamtelternbeirats, der Fraktionen, des Tagesmüttervereins sowie Vertreterinnen der Uhinger Leitungen wurden die Zahlen sowie Entwicklungen im qualitativen wie im quantitativen Bereich der einzelnen Kindergärten diskutiert. „Bei diesem wichtigen Thema“, erklärt Anette Epping, „ist der Input aller Beteiligter wichtig.“ Und Matthias Wittlinger ergänzt: „Eine gute Kinderbetreuung auf so hohem Niveau anbieten zu können, die außerdem auch möglichst vielen Anforderungen gerecht wird, ist nur als Gemeinschaftsleistung möglich.“ Deshalb dankt der Uhinger Bürgermeister allen, die sich einbringen und auch Verständnis dafür zeigen, wenn ein Wunsch aufgrund der vorhandenen Gegebenheiten zunächst nur ein Wunsch bleibt.

Info:  Ergänzt wird das Angebot an Kindergärten um die Kindertagespflege bei Tagesmüttern zuhause und durch eine Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen (TigeR), das sind die „Minihasen“ in Diegelsberg für Kinder vom ersten bis zum dritten Lebensjahr sowie die „Wurmberglöwen“ in der Nähe des Kindergartens Schwabenstraße. Hier können Kinder im Alter von 3 bis 14 Jahren von 12 Uhr bis 18 Uhr betreut werden.