Aus erster Hand - Ihr Bürgermeister informiert
Liebe Mitbürgerin, lieber Mitbürger,
das Thema Unterbringung von Flüchtenden begleitet auch die Stadt Uhingen schon viele Jahre. Die Einschätzung, dass dies auch in den kommenden Jahren so bleiben wird, ist mit Blick auf die vielfachen und teilweise eskalierenden Konflikte dieser Erde wahrscheinlich kein allzu großes Wagnis. Ich kann daher allen Bürgern, Politikern und Medienvertretern nur empfehlen, bei diesem herausfordernden, sensiblen und hochemotionalen Themenbereich Menschlichkeit, Solidarität und Rationalität zu bewahren und mit der Situation so pragmatisch und professionell wie möglich umzugehen.
Ich bin überzeugt, dass sich die Mehrzahl der Flüchtlinge - es gibt sicher auch Ausnahmen - nicht ohne größte Not aufmacht, ihre Heimat, alle Beziehungen und Sicherheiten aufgibt und mit der Familie und wenigen Habseligkeiten einer ebenfalls unsicheren Zukunft entgegen geht. Aber solange es der internationalen Politik nicht gelingt, die globalen Krisenherde und die lokalen Konflikte so einzudämmen, dass Menschen in den Kriegsgebieten einigermaßen sicher leben können, werden sich Großeltern, Väter, Mütter, Jugendliche und Kinder auf den Weg machen, um wenigstens ihr eigenes und das Leben ihrer Lieben zu erhalten.
Nach wie vor sucht die Stadt Uhingen Unterkünfte für flüchtende Menschen. Sowohl für die sogenannte „vorläufige Unterbringung“, für die der Landkreis verantwortliche ist, als für die „Anschlussunterbringung“, die in der Verantwortung der Stadt Uhingen liegt.
Mir ist zu Ohren gekommen, dass in der Bevölkerung und auch teilweise im Gemeinderat nicht zutreffende Aussagen kursieren, die einer Richtigstellung bedürfen: Die Stadt Uhingen hat in Sachen Unterbringen von geflüchteten Menschen im Landkreis bei weitem keinen Spitzenplatz. Jede und jeder kann sich die Zahlen auf der Homepage des Landkreises Göppingen unter der Webadresse lragp.maps.arcgis.com mit Stand 30.11.2022 ansehen. Sie werden nach Angaben des Landratsamtes monatlich aktualisiert.
Uhingen hat in der vorläufigen Unterbringung derzeit 92 Personen und in der Anschlussunterbringung von 2016 bis 2021 bislang 159 Personen versorgt. Das war und ist für die Stadt eine große Herausforderung und ich danke allen, die sich hier professionell und ehrenamtlich engagiert haben und dies hoffentlich auch in Zukunft machen werden. Wir sind weder Spitzenreiter bei den Aufnahmezahlen, noch beim wirtschaftlichen Defizit.
Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger, die Entwicklungen in Uhingen genau zu beobachten und sich bei negativen Veränderungen an das Rathaus zu wenden. Wir haben eine soziale Verantwortung gegenüber den Menschen auf der Flucht und der sind wir bislang in hohem Maße nachgekommen. Neue Unterkünfte werden dem Bedarf, den wir in Uhingen haben, gerecht. Derzeit reichen auch die Kindergartenplätze und Vorbereitungskurse aus. Es gibt bisher keinerlei Überlastung.
Auf die Personen und Familien, die in den kommenden Wochen in die neue Container-Wohnanlage in der Eisenbahnstraße einziehen werden, sind wir vorbereitet und wir werden angemessen reagieren und sie zeitnah informieren.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Matthias Wittlinger
Bürgermeister